Großraumabteil

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Ich lief nun schon einige Zeit durch die überfüllten Abteile. Meine Eltern waren mal wieder total im Stress, wegen meiner kleinen Schwester die wieder Zicken gemacht hatte und nun kamen wir - wie fast immer - viel zu spät zur Abfahrt. Ich hatte ziemlich zutun gehabt, meinen Koffer in den Zug zu hieven und nebenbei noch meinen Eltern und Geschwistern auf wiedersehen zu sagen. Da ich so spät dran war, waren natürlich auch alle Plätze besetzt - wie immer. Langsam machte ich mir Gedanken, ob dieses Jahr nicht genauso schlecht werden würden, wie das vorhergehende - zumindest bei diesem Start.
Schlussendlich bin ich im erstbesten Abteil mit wenigstens einigen freien Sitzen gelangt. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, schon im Zug Ausschau nach 1.Klässlern zu halten, um schon eine paar Kontakte mit meinen neuen Klassenkameraden zu schließen. Die aus meinem vorherigen Jahrgang würde ich ja jetzt nicht mehr so oft sehen. Auf dem Weg durch die Abteile habe ich zwar einige von ihnen getroffen, jedoch war auch in ihrer Nähe kein Platz mehr frei. Die Idee mich zu einigen 1.Klässlern zu setzen, hakte ich nun schon fast ab, da die Chance auf einen freien Platz - außer bei den Freaks - ziemlich gering schien.
Glücklicherweise fand ich nun jedoch dieses Abteil, es war zwar noch immer recht gut besetzt, aber es war leer im Vergleich zu anderen. Ich sah mich kurz um und suchte nach dem besten Platz - und ja, man kann zwischen den Sitzen Unterschiede machen, habe ich letztes Jahr festgestellt, einige sind schon ziemlich zerfetzt, anderer total unbequem und wieder andere von denen will ich gar nicht reden. Man merkte diesem Zug schon an, seit wie vielen gefühlten Jahrtausenden, er schon die Hogwartsschüler hin und zurück transportierte.
Ich entschied mich schlussendlich, mich hinter eine Gruppe von Schülern aus sichtbar verschiedenen Klassen zu setzen, nur einen Gang breit von zwei Mädchen entfernt. Ich wollte ihnen nicht zu nahe treten, obwohl noch genug Platz bei ihnen war. Ich setzte mich lieber neben einen schlafenden Siebtklässler, der eh nicht aussah, als ob er vor Hogsmeade nochmal wach werden würde. Angstrengt schob ich meinen Koffer unter den Sitz und stellte meinen Eulenkäfig vor meine Füße, nachdem ich mich, erleichtert seufzend, auf meinen endlich ergatterten Platz fallen lies.

Ich sah sie and und ginste sie aufmuntern an.
"Nein überhaupt nicht! Mit 4 wochen lernen kriegst du überall ein O. ", lachte ich.
"Es ist echt ncht soo schlimm.
Ich habs ja auch gepackt. Es komt dir nur so schlimm vor weil das die ersten prüfungen sind. Ich habe zurzeit auch panische Anst vor dne uTZs auch wenns noch etwas dahin ist", meinte ich matt.

Ich lächelte sie an "Hey du schaffst das sicher du hast ja auch die ZAGs geschafft und bist bestimmt nicht umsonst in Ravenclaw. "Dann atmete ich tief durch und sah trüb aus dem Fenster. Schwach lächelnd wandte ich mich dann aber wieder zu ihr. "Ich glaube wir können das beide schaffen. Du deine UTZ und ich meine ZAG wenigstens in Verwandlung sollte es klappen.. " Ich strich mir meine Haare aus dem Gesicht und hinter meine Schultern.

Evangeline antwortete nicht, sie hatte sich inzwischen hin gesetzt und war so in Gedanken, dass sie nichts mitbekam. Ich lächelte zaghaft und schaute zu Pepper.
"Ich denke wir werden erfahren wie viel Uhr es ist, wenn der Zug losfährt", sagte ich. Denn was anderes würde uns nicht übrig bleiben, denn ich konnte aus dem Abteilfenster die Uhr draußen nicht sehen.

Kurz beobachtete sie Evangeline noch. Erst als sie Amalia hörte wandte sie den Blick von der Ravenclaw ab und nickte.
"Ich hoffe nur, dass das bald ist.", meinte sie. Pepper war schon immer recht ungeduldig gewesen und jetzt wo sie nichts anderes zu tun hatte als im Zug sitzend zu warten wurde das kaum besser.
Ähnlich schien es auch Jayne in seinem Käfig zu gehen, der immer wieder mal nervös mit dem Schnabel klackerte. Pepper griff nach einem kleinen Bündel, welches unten am Käfig befestigt war und beförderte einen Keks zu Tage, den sie zwischen die Gitterstangen schob um den Vogel ruhig zu stellen.
"Ich frage mich, ob es viele Neue geben wird.", fragte sie sich währenddessen und wandte sich dann wieder Amalia zu.

Ich beobachtete wie sie ihren Vogel was zu essen gab.
"Wahrscheinlich, es sind immer recht viele neue Schüler", gab ich zu bedenken. Ich seufzte, so langsam wollte ich auch losfahren, ich freute mich so sehr auf Hogwarts.
"Ich hoffe auch, das wir bald losfahren. Ich finde auch, das nicht mehr ganz so viele Leute draußen stehen", sagte ich und schaute aus dem Fenster.
Wie um mich selber zu überzeugen, dass es gleich losging.

"Sicher, aber ich meine mehr als sonst. Vorletztes Jahr gab's ja zum Beispiel ziemlich wenige.", erinnerte sie sich.
Jayne gab nun endlich Ruhe, sodass sie sich voll und ganz Amalia zuwenden konnte. Sie mochte den Vogel, keine Frage, aber manchmal war er doch etwas anstrengend und brauchte ziemlich viel Aufmerksamkeit.
"Hoffe ich auch.", nickte Pepper und folgte dem Blick der Ravenclaw aus dem Fenster.
"Aber das tue ich sowieso schon sein Wochen. Konnte gestern kaum einschlafen so hab' ich mich gefreut. Merkwürdig, nicht? Man sollte meinen man gewöhnt sich nach all den Jahren daran und es ist schliesslich auch nicht so als ob ich unbedingt von meiner Familie loskommen möchte..."

Ich lächelte wissend und antwortete: "Ja, ich weiß was du meinst. Es geht mir jedes Jahr genauso, einer Seits will ich meine Familie nicht so lange allein lassen und vermiss sie auch, aber auf der anderen Seite ist es auch mal schön von zuhause weg zu kommen und in Hogwarts zu sein."
Ich schaute wieder zu ihr.

Pepper nickte und beobachtete noch eine Weile lang, wie die wenigen Schüler auf dem Gleis sich noch von ihren Eltern verabschiedeten oder Eltern – teils als Paare, teils alleine oder ab und zu auch mit noch jüngeren Kindern – auf die Abfahrt des Zuges warteten, damit sie bis zum letzten Augenblick winken könnten.
Irgendwie erinnerte sie das alles an ihr erstes Jahr. Sicher, sie war Jahre zuvor oft hergekommen um ihre Brüder zu verabschieden, doch irgendwie war das etwas ganz anderes.
"Hast du eigentlich Geschwister?", fragte sie Amalia und wandte damit ihren Blick vom Fenster ab. Irgendwie war es erstaunlich, wie man Jahre lang mit einer Person dieselbe Klasse besuchen konnte, ohne irgendetwas über sie zu wissen.

Ich lächelte sofort, als ich an meine Schwester dachte. Sie war einfach die beste, fand ich, sie half mir immer wo sie nur konnte. Leider sah ich sie jetzt eher selten, was wohl nicht nur an Hogwarts lag, sondern auch an der Tatsache das sie mit ihrem Verlobten zusammen gezogen war.
Aber obwohl ich sie eher wenig sah, war sie trotzdem immer für mich da und ich auch für sie.
"Ja, ich hab eine große Schwester. Aber sie wohnt nicht mehr zuhause", sagte ich, "was ist mit dir? Hast du Geschwister?"

„Ja, drei Brüder, wobei davon auch nur noch Phin daheim lebt. Den hast du vielleicht sogar mal gesehen, er war damals noch im Quidditchteam. Aber das ist schon vier Jahre her, vielleicht weisst du es also auch nicht.“, erzählte sie.
„Aber dann bist du wohl auch die jüngste, hm?“
Es war weniger eine Frage als vielmehr eine Feststellung. Sie kannte viele mit kleinen Geschwistern, die sich wünschten noch einen grossen Bruder oder eine grosse Schwester zu haben und musste sie zugeben, dass es doch seine Vorteile hatte. Zum Beispiel durfte sie vieles in einem viel jüngeren Alter tun als ihre Brüder damals. Aber dafür hatte sie schon sehr früh lernen müssen, wie man sich durchsetzte. Von daher glich sich das Ganze also wieder etwas aus.

"Ich hab mir früher immer gewünscht mehr Geschwister zu haben, eine Großfamilie. Aber meine Eltern fanden den Gedanken wohl nicht allzu gut.", sagte ich verträumt. Ich hatte so lange gebettelt, aber keine Chance sie gaben nicht auf.
Jetzt bin ich ganz froh nur eine Schwester zu haben, das ist manchmal schon anstrengend genug.
"Ja bin ich. Das hat wohl gute und schlechte Seiten was?", grinste ich.
Ich liebte und vergötterte meine Schwester schon immer, aber sie ist halt auch meine Schwester und früher hatten wir uns oft in den Haaren. Meine Eltern waren manchmal wirklich am Ende. Ich kicherte bei dem Gedanken.

„Naja, mit drei Geschwistern wird es halt schnell mal etwas chaotisch. Aber hast wohl recht, vor allem früher fand ich’s ja toll drei grosse Brüder zu haben mit denen man irgendwas unternehmen konnte.“, stimmte Pep zu.
Heute sah sie halt die meisten ihrer Brüder kaum mehr, weshalb sich das etwas verändert hatte. Ausserdem wurden sie seit sie rund zehn war immer wie mühsamer im Sinn, dass sie ihrem Beschützerinstinkt nachgaben – und das zu dritt. Von daher war sie auch ganz froh, dass sie allein auf Hogwarts war.
„Was ist so lustig?“, fragte sie, als Amalia kicherte, während ihr das Lachen selbst ein Grinsen entlockte.

"Ich musste dran denken, wie unsere Eltern manchmal verzweifelt waren, als meine Schwester und ich uns in den Haaren hatten. Versteh mich nicht falsch wir lieben uns sehr und haben eigentlich nicht so viel Streit gehabt, aber wenn dann richtig.
Jetzt können wir alle aber, Merlin sei Dank, darüber lachen. Ich denke bei drei Geschwistern gab es auch öfter mal Streit oder?", fragte ich nach.

„Oh ja.“, antwortet Pepper jetzt selbst bei dem Gedanken lachend. Mit drei Brüdern hatte man eben immer wieder ein paar Meinungsverschiedenheiten und wenn sie mal nicht daran beteiligt gewesen war, dann hatten die das untereinander.
„Aber das war auch vor allem früher, jetzt geht es einigermassen. Bei uns hatten eigentlich immer irgendwann mal zwei Streit untereinander, aber der ging eigentlich meistens so schnell wie er gekommen war und manchmal war es sogar ganz witzig. Naja eine Zeit lang hatten alle so ihre Probleme mit Greg – das ist mein ältester Bruder – aber das war auch was anderes.“, beendete sie ihren kleinen Bericht.

"Ja früher war es bei uns auch", nickte ich zustimmend, "Jetzt sehe ich sie viel zu selten um mich mit ihr zu streiten"
Ich grinste, legte dann meinen Kopf etwas schief und schaute Pepper an.
"Warum war das was anderes?", fragte ich dann. Aber plötzlich schien es mir ein wenig blöd so direkt zu fragen. Ich wusste nicht, ob es mich was anging. Anderer Seits würde sie mir schon sagen, wenn sie etwas nicht erzählen wollte.

„Naja…“, Pep zögerte kurz, nicht ganz sicher ob Greg erfreut darüber wäre, wenn sie seine damaligen Probleme mit der halben Welt teilte. Aber sie musste ja auch nicht ganz allzu sehr ins Detail gehen und ausserdem war Amalia ja nicht die halbe Welt. Sie vertraute darauf, dass die Ravenclaw das schon nicht der ganzen Schule erzählen würde.
Nicht, dass es sie selbst stören würde, wenn man es wüsste, sie wollte nur nicht ihre ganze Lebensgeschichte und die ihres Bruders mit allen teilen. Aber Amalia war ihr schliesslich durchaus sympathisch, von daher.
„Greg ist halt ein Squib und eine Zeit lang hat es ihn halt schon ziemlich gestört, dass er als einziger der Familie nicht zaubern kann und demensprechend gab‘s halt auch mal öfters Krach mit ihm. Aber das ist jetzt alles geregelt. Er ist jetzt zwar eh ausgezogen, aber eigentlich haben es auch wenn er da ist wieder ganz gut.“, erzählte sie, noch immer gut gelaunt wegen der Vorfreude, jetzt aber nicht mehr ganz so enthusiastisch.
Ein erneuter Blick aus dem Fenster verriet ihr, dass noch immer einzelne Schüler auf den Gleisen standen und sich von ihrer Familie verabschiedeten oder mit Freunden redeten.

"Oh", sagte ich, "Der arme, das war bestimmt nicht einfach für ihn. Und für euch wohl auch nicht."
Nicht dazu zugehören kannte ich ja, aber ich könnte mir nicht mal vorstellen, wie schlimm es sein muss, als einziger in der Familie nicht zaubern zu können. Nicht, dass es schlimm wäre, niemals, aber die Vorstellung damit klar zu kommen, war unglaublich unvorstellbar.
"Aber es ist gut, das ihr das jetzt "geklärt" habt und das er damit klar kommt"

"Mhm.", Pepper nickte. "Ausserdem ist er auch der älteste, drum hat es das ganze wohl nur noch zusätzlich verkompliziert... Aber ja, wie gesagt, jetzt ist soweit alles bestens. Greg hat vor ein paar Jahren eine Stelle bei der Sussex Police gefunden und wenn man ihn manchmal so reden hört klingt es als ob er sich auch keinen anderen Beruf vorstellen könnte."
Und sie könnte ihn sich auch nirgends sonst vorstellen. Irgendwie schien Greg einfach für den Beruf gemacht und war sie froh für ihren Bruder, dass er etwas gefunden hatte, dass ihn von der Tatsache ablenkte, dass er nicht zaubern konnte. Ausserdem sagte er selbst immer, dass er eigentlich schon froh sein durfte, wusste er im Gegensatz zu den meisten seiner Freunde und Kollegen von Magie.
Sie wandte sich wieder vom Fenster ab und sah Amalia an.
"Naja, so viel zu unseren Familiendramen.", meinte sie leicht grinsend, "Bei dir und deiner Schwester war's wohl nichts weiter als normaler Geschwisterstreit, oder?"

Ich nickte: "Ja nur das normale, was man halt so kennt. Nichts außergewöhnliches."
Darüber was ich ziemlich glücklich, wenn ich sowas hörte, war ich nur umso erleichterter, dass bei mir in der Familie alles normal ablief. Nagut, normal im Sinne von alles läuft wie es in den Durchschnitts Familien eben läuft.
"Dafür hatten wir aber viel Stress mit unseren Nachbarn gehabt", sagte ich seufzend. Zwar ließen sie uns jetzt soweit in Ruhe und steckten nicht immer die Nase in unsere Angelegenheiten, aber ich war trotzdem froh diese nicht mehr zusehen.

"Ja, naja etwas chaotisch wird es wohl eh immer mal, sonst würde irgendwas falsch laufen.", stimmte sie nickend zu. Amalia schien ziemlich froh darum in der Familie keine grösseren Probleme zu haben und konnte sie selbst sich der Meinung nur anschliessen. Die Sache mit Greg war ha schliesslich nicht nur gelöst sondern wäre ihr Bruder auch nicht mehr derselbe, wenn sich irgendetwas daran ändern würde, dass er nicht zaubern konnte.
"Wieso, was war denn?", fragte Pepper interessiert, als Amalia das Thema wechselte. Wenn sie es schon erwähnte, dann würde es Amalia sicher nichts ausmachen etwas spezifischer zu werden.

Ich seufzte erneut und begann zu erzählen: "Wir wohnen in einem Muggelort. Und als meine Schwester und ich klein waren, da haben wir unbewusst gezaubert. Das fiel den Nachbarn natürlich aus.
Meine Eltern hatten ziemlich viel zutun gehabt, das unsere Zauber nicht auffielen.
Unsere Nachbarn sind wirklich sehr hartnäckig und haben meine Eltern nicht geglaubt. Jetzt aber zum Glück nicht mehr"

Pepper nickte verständnisvoll. Sie erinnerte sich noch als sie als kleines Kind immer etwas Mühe damit hatte, was sie den Muggeln denn jetzt erzählen durfte und was nicht. Naja, wenn sie sich doch mal vertat dann tat man es wenigstens nur als etwas zu viel Fantasie ab.
„Ah, ja. Kann mir vorstellen, dass das doch ziemlich mühsam ist, wenn man es immer wieder verstecken muss. Wir haben wenigstens Glück, dass wir etwas ausserhalb wohnen, da fällt es nicht so sehr auf.“, meinte sie.
„Woher kommst du eigentlich?“, fiel ihr dann noch ein. Es war immer doch recht merkwürdig wenn man darüber nachdachte, dass einige der besten Freunde die man hatte hunderte Kilometer von einem entfernt lebten.
Gerade als sie die Frage gestellt hatte liess sie ein schriller Pfiff zusammenschrecken. Überrascht sah Pepper aus dem Fenster und sah mehrere Eltern und Familien Winken. Von der Seite sah man die zurückwinkenden Hände jüngerer Schüler, die aus den Fenstern gestreckt wurden.
„Endlich.“, murmelte sie vorfreudig. Der Zug setzte sich langsam in Bewegung und verliess das Gleis.

Als der Zug, zwar anfänglich noch mit einigen Ruckeln, losfuhr, stahl sich ein breiten strahlen auf mein Gesicht. Doch dann realisierte ich, dass Pepper mir eine Frage gestellt hatte. Ich konnte aber nur schwer meinen Blick vom Fenster reißen, doch ich fand es unhöflich sie nicht anzuschauen.
"Wir wohnen in Winchester, in einem ziemlichen Dorf. Und du?", fragte ich. Es war unglaublich, dass ich eigentlich so wenig über sie wusste. Ja fast schon peinlich.

Pepper bemerkte das freudige Strahlen auf Amalias Gesicht, als sie endlich losfuhren. Wahrscheinlich sah sie nicht viel anders aus. Endlich begann das Schuljahr wirklich. Sie hasste es auf Dinge warten zu müssen und nichts tun zu können. Sicher, jetzt würde es noch mehrere Stunden dauern, bis sie in Hogwarts ankommen würden, aber schon allein die Fahrt mit dem Hogwartsexpress war immer wieder etwas Tolles. Man traf Freunde, tauschte sich über die Ferien und die Hoffnungen auf das neue Schuljahr aus…
„Ah. Dort hat meine Tante mal gelebt. Naja, jetzt ist sie in London.“, bemerkte sie nur, als sie hörte, dass ihre Gesprächspartnerin aus Winchester kam. „Aber dann leben wir gar nicht so weit voneinander entfernt.“
Naja, es kam darauf an wie man ‚weit‘ definierte. Jedenfalls lagen die Countys Sussex und Hampshire – wo Winchester lag – gleich nebeneinander und wurden nicht von halb England getrennt.
„Ich wohne in Crawley. Also etwas ausserhalb eigentlich, aber eben noch nah genug.“, beantwortete sie die Gegenfrage, damit sich auch Amalia ein Bild von der üblichen Distanz zwischen ihnen machen konnte.
Aus den Augenwinkeln heraus sah sie noch die vorbeirauschenden Gebäude Londons. Sie hatte sich schon öfters gefragt wie man es schaffte, dass die Muggel eine scharlachrote Dampflok inmitten der Hauptstadt nicht weiter auffallen konnte. Jetzt verschwendete sie aber keinen Gedanken daran. Zu gross war die Vorfreude und zu sehr war sie in das Gespräch mit der Ravenclaw vertieft.