Büro Euan Caldwell

Die Ferien waren wie im Flug vergangen und als sich Euan wieder hier eingerichtet hatte, war es ihm vorgekommen, als ob er alles erst vor wenigen Tagen eingepackt und abgereist war. Und das obwohl er immer recht kurzfristig vor dem ersten Tag hierher kam – ganz anders als so manch anderer.

Nicht unbedingt erfreut sass Euan im Moment in seinem Büro und besah sich seinen eigenen Stundenplan. Man nicht wirklich darauf geachtet zu haben alles wenigstens halbwegs en bloc zu halten und schien man ihm nicht wirklich nutzbare Freilektionen mit dem Salzstreuer in der gesamten Woche verteilt zu haben. Gut, aber wenigstens hatte er es besser erwischt als letztes Jahr. Irgendwie tat ihm die Person Leid, die Jahr für Jahr diese Pläne erstellt. Es war immer irgendjemand unzufrieden mit dem Resultat.

FIRST POST

Seine Schritte halten im Flur wieder als er auf das Büro des Mannes zu ging, der in Hogwarts der stellvertretende Schulleiter war. Ein wenig fragte Iven sich immer noch warum er auf Neville Longbottoms Frage mit einem Jahr geantwortet hatte, er war gerne Auror, ob er auch gerne Lehrer war würde er wohl im Laufe des kommenden Schuljahres feststellen.
Ich werde es ja sehen, so schlimm kann es ja gar nicht sein.
Er blieb vor der Tür zum Büro stehen, hob die Hand um anzuklopfen und zögerte dann noch einmal einen Moment.
Wie war sein Name noch gleich... Euan... Euan Caldwell.
Iven klopfte an und wie eigentlich immer lag dabei ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen.

Als ein Klopfen ertönte legte Euan das Papier beiseite und ging zur Tür.
Der Ursprung des Klopfens war schnell gefunden, denn stand ein Mann in etwa seinem Alter hinter der Tür. Kurz dauerte es, bis er das Gesicht einem Namen zuordnen konnte, aber schliesslich hatte er ihn nur kurz gesehen, den neuen Lehrer für Zaubertränke.
„Ja?“, fragte er nur, froh um etwas Ablenkung. In der Zeit, in der die Schüler noch nicht im Schulhaus waren, konnte man von Glück reden, wenn man ausserhalb des Lehrerzimmers irgendjemandem über den Weg lief und kam es einem daher so vor, als ob man allein im Schloss sei.

Er musterte den Mann vor sich kurz bevor er antwortete, einen Moment dauerte es schon bis ihm klar wurde warum der Name und auch das Gesicht im so bekannt vor kamen er hatte den Mann schon einmal gesehen, im letzten Schuljahr er war in Nevilles Büro gewesen als er selbst hier gewesen war, wegen den Brief bei dem er zuerst gedacht hätte es wäre ein Scherz unter alten Bekannten.
"Ich wollte mich eigentlich nur bei ihnen melden das ich da bin, da der Schulleiter momentan nicht im Schloss ist oder zumindest nicht in seinem Büro.
Er lächelte und sah dann einen Moment zurück, für jemanden der sich hier nicht auskannte sah alles ziemlich gleich aus.
"Und ich hatte gehofft das Sie mir ein wenig helfen könnten, ich kenne mich in dem Schloss kaum aus."

„Naja, es ist nicht wirklich so, als ob es einen klaren Plan vom Schloss gäbe – jedenfalls keinen aktuellen. Von daher wird’s recht schwer, aber… Naja, ich kann Sie sonst auch kurz rumführen, falls das hilft.“, bot er an. Sonst würde er sich die nächsten Minuten wohl nur durch noch mehr Papiere wühlen müssen, wie er es die letzte Stunde schon getan hatte.
Ausserdem erinnerte er sich noch wie lange er als Kind gebraucht hatte, um sich im Schloss zurecht zu finden. Neben der Grösse und der nicht unbedingt abwechslungsreichen Dekoration waren da wohl auch die beweglichen Treppen ein zentrales Hindernis.

"Das Angebot nehme ich gerne an, vielleicht finde ich dann ja ein paar Punkte im Schloss an denen ich mich später orientieren kann wenn ich etwas suchte."
Und es wir schneller gehen als wenn ich selbst alles suchen muss... es wäre schon peinlich wenn ich nicht wüsste wo mein eigener Unterricht statt findet.
Er sah den Mann vor sich wieder an, welcher froh darüber seinen zu schien das er etwas Abwechselung hatte von dem was auch immer er grade macht, irgendwelches Papierkram wahrscheinlich.

„Schön, ich bin froh, wenn ich helfen kann. Auch wenn die meisten Orientierungspunkte hier im Schloss gerne mal ihren Standort ändern, von daher...“, meinte erfreut und auch einen Deut belustigt. Wahrscheinlich hätten die Schüler für die ersten paar Tage schnell ihren Hauptgesprächsstoff gefunden, wenn der neue Lehrer für Zaubertränke zu spät kommen würde, nur weil er sein Zimmer nicht fände.
Weil er sich nicht sicher war, wie viel der Mann über ihn wusste, fügte er nach einem kurzen Augenblick noch hinzu: „Mein Name wäre übrigens Euan, Euan Caldwell.“ Obwohl er wahrscheinlich mindesten seinen Nachnamen auch schon gehört hatte, denn Euan bezweifelte, dass sein Gegenüber auf gut Glück an eine Tür geklopft hatte.

Na super...
Seine Schulter sackte kurz ein Stück runter.
Das kann ja ein Spaß werden.
Er seufzte leise und sah den anderen Mann wieder an, der sich grade scheinbar auf seine Kosten ein wenig amüsierte, er verzog kurz das Gesicht zu einem beleidigten Gesichtsausdruck, an dem man deutlich erkennen konnte das er gespielt war.
"Ich denke das wird ein Spaß... ich freue mich jetzt schon total."
Sagte er dann ein wenig deprimiert, bewegende Orientierungspunkte das würde mit Sicherheit lustig werden, aber nicht für ihn.
Dann lächelte er wieder, als der Mann sich ihm vorstellte, er hatte also richtig gelegen.
"Iven Verone, sehr erfreut."
Lächelnd hielt er Euan die Hand hin.

„Ach, ganz so schlimm ist das auch wieder nicht.“, winkte Euan ab, als er die hingestreckte Hand annahm, „Mit der Zeit gewöhnt man sich von selbst daran, dass Statuen je nach Tageszeit an einem anderen Ort stehen und Türen es manchmal ganz witzig finden, sich zu verschliessen.“
Kurz dachte er darüber nach, was er dem neuen Lehrer zuerst zeigen sollte. Hogwarts war schliesslich nicht klein. „Wie kommt es, dass sie sich hier nicht auskennen?“, fragte er, nachdem er sich dazu entschlossen hatte schlicht Stockwerk für Steckwerk abzuarbeiten und sich in Richtung der Haupttreppen bewegte. Er hörte aus dem Akzent des Mannes heraus, dass er kein Brite war, aber er war noch nie gut darin gewesen, Akzente Orten zuzuordnen und hatte daher schon mit einigen der britischen Varianten so seine Mühe zu sagen, woher die Sprecher kamen.

Bewegende Treppen, okay das wusste ich aber die Staturen bewegen sich auch, was kommt wohl als nächstes?
Das mit den Türen kannte er selbst von der Schule die er besucht hatte, alle Bewohner der Schulen ob lebend oder nicht, schienen sich einen Spaß daraus zu machen die Schüler und Lehrer zu ärgern.
Als der andere Mann ihn fragte warum er sich nicht in der Schule auskenne lächelte er.
"Ich wurde in Canada geboren und habe dort auch die Schule für Hexerei und Zauberei besucht. In Hogwarts bin ich heute erst das Zweite mal in meinem Leben."
Nach einer kurzen Pause gab er dann zu.
"Ich bin ja froh das ich überhaupt Ihr Büro gefunden habe..."

Canada, dass war‘s also gewesen. Kein Wunder dass den Akzent nicht hatte zuordnen können, schliesslich konnte er sich nicht daran erinnern schonmal Canadier gehört zu haben.
„In dem Fall kann ich Ihnen auch nur gratulieren.“, meinte er ehrlich. „An meinem ersten Tag hier habe ich wohl jeden anderen Unterricht gestört, bevor ich das richtige Zimmer gefunden hatte. Und das obwohl man eigentlich nur einer Horde anderer Erstklässler hätte hinterherlaufen müssen.“
Von weiter unten im Gang hörte man ein lautes Scheppern, gefolgt von einem schadenfreudigen Lachen. Zu seinem Glück entfernte es sich. „Das war übrigens der auseigene Poltergeist, Peeves. Meiden Sie ihn lieber, wenn Sie ihn hören, er nimmt Fremde ziemlich gerne als neue Zielscheibe.“ Er hatten den Poltergeist noch nie wirklich leiden können und dieser wusste das nur zu gut.
„Ich kann jedenfalls bis heute nicht wirklich mit dem Kerl umgehen.“, gab er zu.

Er lachte leise als er den Kommentar des anderen Lehrers hörte.
"Also, dann werde ich wohl probieren mir zuerst den weg zu meinem Klassenzimmer zu merken. Das dürfte ja nicht allzu schwer werden.. hoffe ich zumindest."
Er lächelte leicht, er konnte sich einen verwirrten Euan Caldwell nicht allzu gut vorstellen, jetzt wirkte er nicht im geringsten so als hätte er sich in dem Schloss jemals verlaufen können, er hoffte irgendwann würde er auch einmal so merken, was wohl noch etwas länger dauern würde.
Peeves?
"Ich werde es mir zu Herzen nehmen, obwohl ich bezweifele das ich ihm immer davon kommen kann, aber man sollte ihn ja nicht herausfordern. Wie viele Geister gibt es hier noch?"
Es war eine größere Schule, daher tippte er auch das es bedeutend mehr Geister geben würde, als Zuhause, aber man konnte ja nie wissen.
Dort wo viele Hexen und Zauberer waren denen sie sich zeigen konnten, lebten oder zumindest waren meistens auch mehr Geister.

„Wäre wohl das Beste wenn Sie sich unter den Schülern nicht gleich einen entsprechenden Ruf machen wollen.“, erwiderte er zustimmend. „Aber im Grunde gewöhnt man sich daran und da die Klassenzimmer pro Lehrkraft im Grunde auch immer dieselben sind, sollte das wohl zu schaffen sein.“
Er selbst ging den Weg zu seinem Zimmer mittlerweile schliesslich auch förmlich von allein und hatte er sich schon mehrmals dabei ertappt, wie er die Richtung zum Schulzimmer eingeschlagen hatte, als er aus Mangel an anderen möglichen Aktivitäten durch die Schule geschlendert war.
„Naja, im Grunde reicht es, wenn Sie ihm die ersten paar Wochen aus dem Weg gehen. Zum Schulanfang ist er immer etwas übermütig.“
Euan legte kurz den Kopf in den Nacken, als er nachdachte, aber kam er auf keine zufriedenstellende Lösung, weshalb er zu Ivens Frage schlicht antwortete: „Viele. Einige Hundert werden es schon sein und ich bin mir selbst nicht ganz sicher, ob ich sie alle kenne. Übrigens fällt mir ein, dass sie die Geister und je nachdem wie es sich ergibt auch die Gemälde nicht mit Namen ansprechen sollten, wenn sie sich nicht ganz sicher sind, wie der lautet. Die meisten nehmen es ihnen dann schnell mal übel. Ich spreche da aus Erfahrung.“
Jetzt wo er dem Mann alles so erzählte, merkte Euan wie gross und vor allem vielseitig Hogwarts eigentlich war. Irgendwie war ihm das bis dahin nicht wirklich bewusst gewesen. Sicher, die Schule war eine der grössten Zauberschulen überhaupt und als kleiner Erstklässler kam man gar nicht aus dem Staunen heraus, aber wenigstens er konnte das Schloss schlecht mit anderen Zauberschulen vergleichen und gewöhnte man sich mit der Zeit einfach daran.
„Wie war das eigentlich in ihrer Schule so?“, fragte er daher aus Interesse.

Er nickte immer wieder leicht, während er Euan lauschte.
Ja, das sie das einem übel nehmen kann ich mir gut vorstellen.
Iven lächelte bei dem Gedanken leicht.
Einen entsprechenden Ruf bei den Schülern? Na, das hört sich aber sehr sympathisch an und ich glaube einen solchen Ruf wird man in einem Jahr wohl nicht mehr allzu gut los...
"Meine Schule? Zumindest von der Größe her bei weitem nicht mit Hogwarts zu vergleichen, da wir deutlich weniger Schüler waren als es hier und ich habe das Gefühl Geister leben nur dort wo es auch viele Menschen gibt die sie bewundern... oder die sie erschrecken können und wenn ich Ihren Worten trauen kann bin ich ziemlich erleichtert das es bei uns nicht so viele Geister gab."
Er lächelte den anderen Mann kurz an.
"Wie ist das hier mit dem Quidditch? Bei dieser Anzahl an Schülern, gibt es da so etwas wie ein Art Tunier unter den Häusern?"

Interessiert hörte er seinem Gegenüber zu, bis dieser aufs Quidditch zu sprechen kam.
„Mhm, genau. Jährlich gibt es immer ein Turnier zwischen den Hausmannschaften auf dem Quidditchfeld, da draussen bei den Ländereien.“ Euan zeigt durch ein Fenster auf das Feld, dessen linker Rand von hier aus auszumachen war. Er war sich nicht sicher ob der Lehrer das Feld schon gesehen hatte.
„Es ist auch immer ein ziemlich grosser Anlass und bei den meisten Spielen sind die Tribünen jedenfalls meist komplett überfüllt – vor allem wenn Slytherin gegen Gryffindor spielt.“
Da er gerade bei diesem Thema war, fügte er noch hinzu: „Übrigens herrscht zwischen den Häusern schon seit immer eine gewisse Konkurrenz. Wenn sie die Häuser also gleichzeitig unterrichten, dann sollten sie vielleicht etwas aufmerksamer sein als sonst. Vor allem bei Zaubertränke ist es schliesslich schnell gemacht, den Kessel eines anderen Schüler in Luft zu jagen um ihm eins auszuwischen.“
Bei seinem ersten Tag als Lehrer hatte er das jedenfalls unterschätzt und das obwohl er schliesslich ganz gut um die Rivalität der beiden Häuser wusste. Da warnte er den Neuen lieber etwas im Voraus, bevor man das Klassenzimmer wegen irgendwelchen Unfällen versetzen müsste.

Er seufzte leise und sah aus dem Fenster auf das der andere Lehrer gezeigt hatte und sah ein kleines Stück des Feldes, das Feld war ihm vorher noch nicht aufgefallen obwohl es eigentlich kaum zu übersehen war, wahrscheinlich war er einfach von der falschen Seite gekommen, Vorfreude machte sich in ihm breit. Er mochte Quidditch, wenn die Klatscher da nicht wären.
"Ich werde es mir merken."
Sagte er dann als er von den Konkurrenz zweier der vier Häuser hörte und hoffte noch im selben Moment das, dass dies nicht allzu oft vor kommen würde.
"Warum diese Konkurrenz? Also ich weiß natürlich etwas von den Zauberern die den Häusern ihre Namen gaben...aber warum hat man diesen Konkurrenzkampf nicht schon längst abgelegt?"
Fragte er dann und sah den anderen an, Konkurrenz ja, aber warum so ausgeprägt? Wahrscheinlich würden sich eine Menge seiner Fragen beantworten wenn er die Schüler den entsprechenden Häuser kennen lernte.

Euan zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung.“
Wenn er ehrlich sein sollte, dann hatte er die Konkurrenz zwischen Gryffindor und Slytherin einfach als gegeben hingenommen. Irgendein Grundgesetz zu dem es keine wirkliche Erklärung gab, sondern das einfach existierte.
„Wobei die ganze Sache vor neunzehn Jahren wohl nicht unbedingt hilfreich war. Sie haben sicher etwas von Lord Voldemort mitbekommen? Nun, die meisten seiner Gefolgsleute waren ehemalige Slytherins, so wie er selbst auch und Harry Potter, nunja, der war eben ein Gryffindor… Aber es ist nicht so, dass es die Konkurrenz nicht schon vorher gegeben hatte.“

Das Lächeln verschwand von seinen Lippen und um seine Augen legte sich kurz ein dunkler Ausdruck.
Natürlich hatte er etwas von Lord Voldemort gehört, dieser verdammte Kerl war daran Schuld das seine Familie auseinander gerissen worden war und das Bild von seiner liebenden Mutter sich vollkommen verzerrt hatte, dieser Mann war der Grund warum er es sich zum Job gemacht hatte allen Todessern bei denen es ihm erlaubt war, das Fell über die Ohren zu ziehen.
Er versuchte nicht mehr finster drein zu blicken.
"Ja, ich habe davon gehört."
Sagte er dann nur kurz angebunden.

Euan bemerkte eine leichte Änderung in der Laune Ivens und bemühte sich, das Thema zu wechseln. Ganz anscheinend hatte man sogar in Canada seine Probleme mit dem Regime Voldemorts gehabt. Er selbst hätte sich aber auch deutlich schönere Erinnerungen für seine Jugend wünschen können, auch wenn er noch den Umständen entsprechend gut davon gekommen war.
„Jedenfalls ist Quidditch immer eine ganz grosse Sache hier. Aber auch sonst gibt’s zig Clubs und AGs.“, fuhr er in einem leicht übertrieben optimistischen Ton fort.
„Was haben Sie eigentlich schon alles vom Schloss gesehen? Bringt schliesslich nicht viel, wenn ich’s Ihnen nochmal zeige.“

Er sah Euan an und lächelte dann wieder als er bemerkte das dieser so schnell es ging wieder das Thema wechselte.
"Das kann ich mir vorstellen, bei uns war die Begeisterung dafür auch immer riesig, auch wenn es immer Probleme wirkliche Quidditchtuniere stattfinden zu lassen, wenn dann meist unter den Schulen. Was für andere AG´s gibt es den noch?"
Fragte er dann interessiert und überlegte dann kurz bei der Frage was er schon alles gesehen hatte.
"Nicht allzu viel, die Eingangshalle von der aus man zu der 'großen Halle' kommt, glaube ich heißt sie und dieses riesige Gewirr an Treppen das danach kommt, sonst nicht viel mehr bis auf den Lehrerturm."

„Alles was man sich vorstellen und nicht vorstellen kann, dass dem irgendjemand beitritt. Am grössten wäre – neben den Quidditchmannschaften natürlich – wohl noch der Koboldstein- und der Schach Club. Dann gibt es noch ziemlich viele Lerngruppen zu verschiedenen Fächern zwischen verschiedenen Häusern und Jahrgangsstufen und AGs wie man sie etwas überall findet. Vor ein paar Jahren haben es ein paar Schüler sogar geschafft die Theater AG wieder ins Leben zu rufen, die ist wohl am neusten.“, antwortete Euan bereitwillig, als er merkte, dass der Kanadier liebend gern auf seinen Themenwechsel einging.
„Hm, dann haben Sie wirklich noch kaum etwas gesehen. Die Bibliothek wäre nicht allzu weit von hier entfernt, die ist ziemlich gross. Oder das Pokalzimmer, in dem sich mittlerweile so einiges angesammelt hat. Zugegeben, übermässig spektakulär ist beides nicht.“

Er nickte abwesend während Euan ein paar AG's aufzählte, schon nach den ersten Paar hatte er nicht mehr wirklich zugehört. Allzu viele Schwächen hatte er nicht und dieser Mann hatte nach ein paar Minuten seine wohl größte herausgefunden.
Iven versuchte sich zusammen zu reisen und dem Lehrer wieder zu zuhören, wodurch er grade noch so mitbekam was dieser vorschlug was sie, sich angucken könnten.
"Gibt es hier nicht ein paar zentrale Treffpunkte bei denen innerhalb der Schulzeit nicht eigentlich immer jemand ist und die man auch als Fremder leicht wiederfindet, weil man sie nicht daran erkennt welche Statur um welche Uhrzeit zu einer bestimmten Zeit vor der Tür steht?"
Er wollte seine Umgebung erst einmal kennen lernen, bevor er sich etwas ansah was vielleicht seinem persönlichen Interesse entsprach.

Etwas abwesend fragte Iven nach möglichen Knotenpunkten und schien die Frage in Euans Augen durchaus gerechtfertigt. Es war wohl das klügste wenn man zunächst ein paar zentrale Orte und Anhaltspunkte für den momentanen Standort kannte.
„Je nach dem.“ Euan kramte kurz in seinen Taschen, bis er endlich eine kleine Taschenuhr zu Tage beförderte. Irgendwie mochte er das alte Ding lieber, als eine übliche Armbanduhr. Sie schien ihm einfach praktischer. Ausserdem könnte man sie gewissermassen als Familienerbstück bezeichnen.
Kurz runzelte er die Stirn, während er versuchte der Zeit ein paar bestimmte Standorte von Statuen zuzuordnen. Anfangs Schuljahr war er darin immer etwas eingerostet und brauchte meistens ein paar Tage um sich wieder einzuleben.
„Eigentlich sollte jetzt Bagnold der Braune bei der Tür zum Turmeingang stehen. Sonst… Nein, sonst stehen die meisten Statuen in irgendwelchen Gängen, die man ohnehin kaum aufsucht. Aber im Grunde ist es so, dass man von überall im Schloss überall hin kommt, ohne zweimal denselben Gang gehen zu müssen. Sie sollten sich nur immer merken in welcher Richtung die Haupttreppen liegen.“

Bagnold der Braune?
Er sah Euan etwas irritiert an entschied sich jedoch nicht nach zu fragen, wer das jetzt sei und hörte ihm eine Zeit lang einfach nur zu.
"Ich werde es versuchen, danke schon mal für den Tipp."
Er sah dem anderen Mann dabei zu wie dieser, die alte Taschenuhr die er vor kurzem aus einer seiner Taschen hervor gekramt hatte wieder verschwinden lies.
"Ich glaube ich werde versuchen mich an Dingen zu orientieren, die nicht die ganze Zeit den Ort wechseln, sondern schön an der gleichen Stelle stehen bleiben. Bis ich raus habe welche Statur zur welcher Uhrzeit wo steht, wird da Jahr wahrscheinlich schon längst vergangen sein."
Er sah sich kurz um Euan hatte einen anderen Gang genommen als den durch den er gekommen war und er wusste jetzt schon nicht mehr wo er war und so weit konnte sie ja eigentlich noch nicht gekommen sein.