Florean Fortescues Eissalon

"hört sich spannender an als bei mir", ich lächelte, "ich war zuhause, wir wohnen in einem Dorf in Winchester. Da passiert nicht viel, ich hab viel mit meinen Eltern gemacht oder bin zu meiner Schwester gegangen. Im großen und ganzen freue ich mich aber, endlich wieder nach Hogwarts zu kommen."
Ich liebte das Dorf, wirklich, aber wenn man zu lange dort war, dann möchte man einfach mal weg. Ich freute mich sehr auf Hogwarts und auf den neuen Unterrichtsstoff und auf meine Freunde.

„Ja, irgendwie vermisst man das ganze Schloss schon nach ein paar Wochen, nicht? Ist ja schön mal wieder nach Hause zu kommen aber auf Dauer passiert dort nicht so viel. In Hogwarts ist wenigstens immer was los. Ausserdem kann ich dort auch endlich wieder fliegen. Mitten in einem Muggeldorf ist das ja nicht unbedingt das schlauste.“, meinte Pepper zustimmend und wurde unterbrochen, als sie wieder einen Kellner auf den Tisch zukommen sah. Der Mann brachte ihnen hastig ihre Eisbecher und kümmerte sich dann um weitere Bestellungen. Irgendwie konnten einem die Angestellten hier schon fast leidtun, aber andererseits machte der Laden wohl so kurz vor Ferienende einen immensen Umsatz.
Die kurze Pause nutzte sie aber auch, um einen kurzen Blick durch das Café zu werfen. Sie kam nicht umhin zu merken, wie viel jünger einige der Schüler hier waren.
„Schon merkwürdig, dass wir jetzt bald fertig sind, mit der Schule, nicht?“, sagte sie daher, als sie sich wieder Amalia zuwandte. „Ich meine, es sind nur noch knapp zwei Jahre und dann haben wir‘s hinter uns. Bis dahin wird‘ ich doch noch keine Ahnung was ich danach machen werde. Du etwa?“

"sogar sehr merkwürdig", stimmte ich ihr zu, "zwei Jahre, das ist gar nichts mehr. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber wahrscheinlich werde ich Heilerin."
Ich schaute mich um und sagte dann: "Waren wir früher auch so klein?"
Die Erstklässer liefen umher, zeigten ihren Eltern die neuen Sachen und aßen glücklich ihr Eis.
Sie sahen wirklich klein aus und ich lächelte.

„Wenigstens hast du eine Ahnung, was du später machen willst. Ich hab da noch keinen blassen Schimmer.“, erwiderte Pepper. Sicher, sie hatte sich schon hie und da ein paar Gedanken gemacht, aber eine wirkliche Ahnung hatte sie trotzdem nicht. Aber wenigstens wusste sie, was sich sicher nicht machen wollte, nämlich alles, bei dem man hauptsächlich hinter einem Schreibtisch sitzen müsste.
Sie folgte Amalias Blick auf die Kleinen, bevor sie antwortete. „Wahrscheinlich. Aber mir kommt‘s jedenfalls nicht so vor. Als man nach Hogwarts kam, da hatte man doch auch das Gefühl, dass man endlich zu den Grossen gehörte, nicht? War jedenfalls bei mir so. Aber irgendwie habe ich trotzdem das Gefühl, dass die Erstklässler von Jahr zu Jahr kleiner werden.“

"hast du denn nicht mal eine grobe Richtung?", fragte ich. Bei mir hatte es auch sehr lange gedauert, bis ich mich endlich entschieden hatte. Zwar war ich immer noch nicht ganz überzeugt, aber Heilerin war ein Beruf den ich mir interessant vorstellte. Anderen zu helfen, war für mich etwas besonderes.
"Das kommt wahrscheinlich, weil wir jedes Jahr großer werden. Aber du hast schon recht, als ich hier hin kam fühlte ich mich auch schon größer", erwiderte ich, als ich mich an die andere Frage erinnerte.

Auf Amalias Antwort zu den kleinen Erstklässlern nickte Pepper, bevor sie nach einigen Augenblicken zu einem Kopfschütteln und einer Antwort überging.
„Nicht wirklich, nein. Naja, irgendetwas, bei dem man nicht nur hinter dem Schreibtisch sitzt, aber das grenzt die Sache ja nicht wirklich ein.“, meinte sie und fuhr fort nachdem sie einen weiteren Löffel ihres Eises genommen hatte, „Naja, das einfachste wäre wohl irgendetwas im Ministerium, aber ich weiss auch noch nicht so recht, ob ich das dann will…“

"Ich fand es auch sehr schwer mich zu entscheiden, ich meine du musst das dein Leben lang machen. Für mich war es sehr wichtig, dass ich den Leuten helfen kann.", ich hielt kurz inne und nahm einen Löffel von dem Eis, dann sprach ich weiter: "Was spricht gegen das Ministerium? Auror wäre vielleicht etwas oder auch im Krankenhaus."

Pepper hörte Amelia zu, während diese von ihrer Berufswahl sprach und nutze die Zeit gleichzeitig um ihr Eis noch zu essen, bevor sie einen Strohhalb verlangen müsste.
Sie nahm den Löffel aus dem Mund, als die Ravenclaw sie wieder ansprach. „Naja, nichts im Speziellen.“, meinte sie schulterzuckend. „Ich weiss eben nur nicht ob ich es machen will. Ausserdem kommt es dann ja auch immer auf die ZAGs und UTZe an – für eine Stelle im Ministerium sogar noch mehr als sonst.“
Wäre auch irgendwie blöd wenn sie sich etwas vornehmen würde für die nächsten drei Jahre und sich dann nur wegen schlechter ZAGs alles umstellen müsste. „Keine Ahnung. Vielleicht mach ich auch irgendwas bei den Muggeln, man muss ja nicht immer einen Job unter Zauberern haben.“

"Du hast ja auch noch ein wenig Zeit", erwiderte ich. Ich aß mein Eis weiter, tief in Gedanken. Heilerin war für mich etwas, dass ich auf jedenfall machen wollte. Dafür würde ich für die ZAGs und auch für die UTZe sehr viel lernen. Gut, das machte ich immer, ich mochte es einfach was zu lernen. Anderen etwas mitzuteilen, was sie schon wusste fand sie toll. Auch wenn es manchen Leuten nicht gefiel.

„Ja, zum Glück.“, meinte sie zufrieden und kratzte die letzten Brocken Eis aus ihrem Glas. Eigentlich hatte sie sich ohnehin noch nicht so viele Gedanken dazu gemacht. Wahrscheinlich würde sich dann irgendetwas ergeben, so war das bis jetzt immer gewesen und schien sie ein gewisses Talent dafür zu haben, Dinge in letzter Minute organisieren oder entscheiden zu können.
„Sag mal“, begann Pepper nach einer kurzen Weile, die von Stille erfüllt gewesen war, „weisst du eigentlich wie spät es jetzt ist?“

Mein Eis war nun auch leer und ich schüttelte den Kopf: "Nein, ich weiß nicht. Ich hab keine Uhr dabei"
Ich schaute mich um, vielleicht konnten wir jemanden fragen der einen Uhr dabei hatte. Genug Leute waren ja hier.
"Vielleicht sollten wir jemanden fragen?", schlug ich vor.

„Ja wäre wohl das Einfachste.“
Pepper sah sich zunächst aber suchend um, um zu sehen ob nicht irgendwo hier im Raum eine Uhr hing. Und tatsächlich, sie konnte nach einigen Augenblicken den oberen Rand einer reich verzierten Wanduhr ausmachen. Der gesamte Rest wurde aber von einem Elternpaar verdeckt, dass gerade zusammen mit ihrem Sohn – wohl ein zukünftiger Erstklässler – aufstand und ging. Pepper reckte kurz den Hals, bevor sie sich schlicht dazu entschied aufzustehen. Von hier aus sah sie sie ohne Probleme.
„Es ist bald halb fünf.“, verkündete sie, als sie sich wieder setzte. „Wann musst du eigentlich los?“

"ich sollte, denk ich, um 5 Uhr hier los gehen. Was ist mit dir?", fragte ich. Ich versuchte den Kellner ausfindig zu machen, der andauernd zu einem Tisch lief, nur nicht in die nähe von unserem.
Das es schon halb 5 war, konnte ich kaum glauben. Die Zeit war viel zu schnell vergangen, ich war doch bloß meine Bücher kaufen und dann noch ein Eis essen gegangen.

„Ja, ich muss auch etwa dann los.“, antwortete sie etwas missmutig. Sie hätte gerne noch einen Blick in ein paar andere Läden geworfen, aber der Einkauf der Ganzen Sachen hatte sie einfach viel zu viel Zeit gekostet. Nächstes Mal würde sie sehen, dass sie die ganzen Einkäufe so früh wie möglich erledigt – wobei es wohl nur noch ein nächstes Mal geben würde.
Sie beobachtete, wie Amalia ihren Blick durch das Café schweifen und dem Kellner mit den Augen folgte. Pepper übernahm kurzerhand die Initiative und winkte den Mann her, der ihr kurz zunickte, um verstehen zu geben, dass er gleich da sein würde.
Lieber zahlte sie jetzt schon, ansonsten würden sie vor 6 hier wohl nicht weg kommen. Auch wenn sich die Anzahl der Schüler mittlerweile vermindert hatte, so war Fortescue‘s Eissalon trotzdem noch gut gefüllt.
„Ich freu‘ mich ja schon auf den Hogwartsexpress. Ich bin ja eigentlich noch nie besonders gern Zug gefahren, aber das ist dann etwas ganz anderes.“, wandte sie sich nun wieder an Amalia.

"Also ich mag Zug fahren sehr gerne. Ich mag das Gefühl, dass man hat, wenn man losfährt und weiß das man irgendwo anders wieder raus kommt. Und im Hogwartsexpress, ist das noch schöner, weil man weiß man kommt in eine ganz andere Welt", schwärmte ich.
Ich schaute zu ihr und lächelte. Da unterbrach mich der Kellner und sagte uns, was wir zu zahlen hatten. Ich reichte ihm das Geld.

„Ja.“, meinte sie und lächelte ebenfalls. Sie freute sich einfach schon auf Hogwarts. Sicher, es war auch mal schön, wieder etwas daheim zu sein, aber Hogwarts war mittlerweile auch schon fast ihr Zuhause.
Auch Pepper bezahlte den Mann und war noch einmal einen Blick an die Wanduhr.
„Schon gleich 5?“, reif sei erstaunt aus. Ihr war es vorgekommen, als hatte sie erst vor fünf Minuten zum letzten Mal auf die Uhr geschaut.

Ich sammelte mit der einen Hand meine Taschen auf und sagte: "Dann ist es wohl jetzt Zeit zu gehen. Ich fand es echt toll, das wir uns getroffen haben. So war es nicht so langweilig, oder?"
Ich lächelte sie ein wenig dankbar an, dankbar dafür das sie zu mir gekommen war.
"Wir sehen uns dann in Hogwarts ?", fragte ich, obwohl ich die Antwort ja schon kannte. Natürlich würde wir uns da sehen, das Schloss war zwar groß, aber dann doch nicht so groß. Außerdem hatten wir ja die letzten Stunden, fast ausschließlich über Hogwarts geredet.