Gringotts

Innerlich verfluchte sich Euan schon dafür, nicht schon früher in die Winkelgasse gekommen zu sein. Es war schliesslich nicht so, als ob er nicht gewusst hätte, dass es die nächsten paar Tage so voll sein würde. Überall fand man im Moment nur noch Hogwartsschüler – teils allein, teils in einer Gruppe von Freunden und die einen oder anderen auch in Begleitung ihrer Eltern.
Selbst schuld, schliesslich hatte er es heraus gezögert etwas Geld abzuheben. Wenigstens musste er keine Einkäufe erledigen und er war froh in keinen der überfüllten Läden zu müssen. Gringotts war schliesslich schon schlimm genug.
Kurz blieb er im Eingang stehen und versuchte sich für einen der Schalter zu entscheiden, was im Grunde nicht wirklich nötig war. Sie sahen allesamt so aus, als ob er noch eine ganze Weile hier warten dürfte.

F.I.R.S.T P.O.S.T

Ich saß da am Rand und wartete auf meine Freundin,es war immer so lästig diese Einkäufe zu machen besonders wenn man das mit ihr machte,ich kannte eigentlich die wenigstens aus Hogwarts, naja die wenigstens die hier waren,ich sah mich trotzdem um vielleicht würde ich ja jemanden sehen den ich kannte, und tatsächlich,ich blieb noch etwas sitzen um heraus zu finden ob das wirklich Euan war,er war der Hauslehrer von Ravenclaw und irgendwie waren wir auch befreundet,naja zumindest außerhalb der schule. Ich stand auf und ging zu ihm mir war so schon langweilig genug also konnte es nicht schlimmer werden. "Hallo" sagte ich und lächelte ihn leicht an,es war wirklich lange her seit ich ihn das letze mal gesehen hatte,naja außerhalb der Schule gesehen hatte. Es war ungewöhnlich mit seinem Lehrer befreundet zu sein aber irgendwie war ich mit so vielen schon befreundet auch weil ich Jägerin und Käpten des Quidditch Teams von Ravenclaw war, aber vielleicht auch weil Euan und ich eine gemeinsame Vergangenheit hatten von der fast keiner wusste.

Als er hinter sich eine bekannte Stimme hörte, drehte er sich um und als er Karolina erkannte, begrüsste er sie seinerseits. Das Mädchen war nicht nur Schülerin in seinem Haus, sie war auch eine relativ gute Bekannte, wenn man so wollte. Er war es schliesslich gewesen, der ihr gesagt hatte, dass sie Magierin war, da kannte man sich schnell etwas persönlicher als nur zwischen Schüler und Lehrer. Aber im Grunde sahen sie sich ohnehin kaum ausserhalb Hogwarts‘.
„Auch an den Hogwartseinkäufen?“
Im Grunde war es weniger eine Frage als eine Feststellung. Was sollte sie sonst hier machen?

"Nein..naja schon aber ich hab schon fast alles und du?" ich sah ihn an und lächeltet leicht,ich erinnerte mich zurück,damals im Waisenhaus als ich noch ganz klein war,es war ein verregneter Abend,mit Blitz und donner,ich hatte damals alleine in meinem Zimmer gesessen mit dem einzigen was mir von meiner Mutter geblieben war,ihre Halskette, diese hatte ich damals bekommen es war eine wunderschöne Goldkette, ich hatte sie noch immer,es war ein Amulett daran welches mich für immer vor allem bösen beschützen sollte.Ich hatte damit gespielt und mir das alte Bild meiner Eltern angesehen,damals wollte nie jemand mit mir spielen,sie fangen alle ich wäre sonderbar, ich war immer alleine gewesen,als auf einmal die Tür aufging und ein Mann rein kam,es war Euan gewesen,er war der erste der für mich da war,er hatte mich getröstet als ich geweint hatte und hatte auf mich aufgepasst, ich hatte damals zum ersten mal das Gefühl das mich jemand mochte. Ich hatte damals so viel erklärt bekommen und zum ersten mal seit langem Verstanden warum mich keiner mochte.

„Nein, sowas tu‘ ich mir nicht an, nachdem die Bücherlisten verschickt wurden.“, meinte er lachend. Man sah ja, was danach geschah. Naja, wenigstens die Ladeninhaber freuten sich jedes Jahr wieder über die ganzen Schüler. Wahrscheinlich machten sie einen Grossteil ihrer Jahreseinnahmen in diesen paar Wochen.
Das letzte Mal, dass er sie hier gesehen hatte war schon eine ganze Weile her. Er war sich nicht einmal sicher, ob es nicht sogar gewesen war, als er sie vor ihrem ersten Schultag in die Winkelgasse begleitet hatte. Üblicherweise brachte man Muggelgeborenen oder sonst unwissenden Schülern schlicht den Beweis, dass Magie existierte und vielleicht noch eine kleine Wegbeschreibung, wie sie und ihre Eltern den tropfenden Kessel finden würden und damit war’s das. Karolina hatte niemanden gehabt, der mit ihr die ersten Hogwartseinkäufe hätte machen können und die Kleine hatte man schliesslich nicht ganz allein in die Winkelgasse schicken können.
„Und sonst. Alles in Ordnung?“, fragte er. Es war nicht so, als ob er sich besonders Sorgen um Karolina machte, schliesslich konnte sie nur allzu gut auf sich selbst aufpassen.

"Ja es geht in etwa und bei dir?" fragte ich und lächelte leicht, ich hatte die Kette immer bei mir,sie erinnerte mich an alles was geschehen war,besonders an den ersten Moment,den wo Euan rein kam und sich neben mich setze...oder das eine mal als mich der Junge aus dem Waisenhaus geschlagen hatte,damals war Euan auch da gewesen und als ich das erste mal hier gewesen war, ich war mit Euan das erste mal hier in der Winkelgasse gewesen,ich war ganz klein gewesen und er hatte meine Hand gehalten um mich nicht zu verlieren. Es hatte lange gedauert bis ich so viel gewachsen war und so groß war wie ich jetzt war, Euan meinte dass, das davon kam weil ich immer alleine gewesen war und dann als ich Freunde gefunden hatte war ich gewachsen. Manchmal stellte ich mir vor wie es gewesen wäre wenn Euan mein Vater wäre,er wäre ein toller Vater gewesen,er hätte damals nicht auf mich aufpassen müssen hatte es trotzdem getan, er hatte sogar fast geweint als ich auf dem Stuhl saß und der sprechende Hut auf meinem Kopf war, das hatte ich ihm angesehen auch wenn er es nie zugab.

„Nicht besonders schlecht, jedenfalls.“, meinte er schulterzuckend.
Mittlerweile hatten sich die Warteschlangen vor den meisten der Tresen merklich verkürzt, weshalb er die Chance nutzte, sich bei einer anzustellen. „Ginge mir jedenfalls deutlich besser, wenn ich nicht hier warten müsste.“, fügte er daher hinzu, während er sich hinter einen etwas untersetzten Zauberer stellte, der selbst auch nicht besonders glücklich darüber schien, diese Tag für einen Besuch der Winkelgasse ausgesucht zu haben.

"Naja ich glaube das geht jedem so" ich lächelte vorsichtig und sah ihn an "Und wie läuft es mit deiner Freundin so?" ich sah ihn weiter an,er war noch immer größer als ich aber nicht so viel wie damals wo ich ihm grademal bis zur Hüfte gereicht hatte,irgendwie waren die Zeiten damals noch so süß gewesen,aber er war so viel älter als ich,als ich etwa 14 war hatte ich mir mal Chancen bei ihm ausgemalt,aber dann war ich drauf gekommen das ich ihn sicher viel zu jung war,obwohl er nicht unattraktiv war,er war eben älter,mir würde es ja eigentlich nichts ausmachen aber ihm wahrscheinlich weshalb ich das meistens unterdrückte,den verliebten Blick und das alles,es wäre auch leicht komisch,immerhin war er mein Lehrer und wenn wir ein paar werden würde,würde das nur unnütze probleme aufrufen.Ich seufzte leise. Soweit ich gehört hatte,hatte seine Freundin schluß gemacht aber sicher war ich mir nicht

Euan sah sie mit leichtem Stirnrunzeln an, bevor er kurz mit den Schultern zuckte. „Naja, so wie es eben manchmal läuft.“, antwortete er nur vage. Auch wenn er noch immer das Gefühl einer gewissen Verantwortung gegenüber der Kleinen – und war Karolina für ihn nie wirklich aus dem Alter des kleinen und von der magischen Welt faszinierten Waisenkindes herausgewachsen – hatte, musste schliesslich auch nicht alles wissen. Ausserdem wusste er selbst nicht so genau, wie es im Moment mit ihm und Mel lief. Nicht wirklich allzu gut, wenn er ehrlich sein sollte, aber das war schliesslich seine Sache.

"Willst du darüber reden?" fragte ich und sah mich um,irgendwie glänzten meine Augen jedesmal wenn ich hier in der WInkelgasse war,es war alles so schön und so magisch,ich wusste das er mich immernoch als kleines Kind sah, manchmal war ich ja selber so. Ich fand das ja selber, meine Freunde meinten das ich immer so ein glitzern in den Augen hätte wenn ich etwas magisches sah,weil es mich so verzauberte,ob das stimmte wusste ich nicht,ich sah mir schließlich nicht selber zu. Ich sah Euan wieder an und lächelte leicht "Ich weiß das klingt jetzt irgendwie komisch aber ich bin immer für dich da wenn du reden willst so wie du damals für mich da warst...erinnerst du dich noch? Als dieser Junge? Damals im Waisenhaus der mich geschlagen hat? Da warst du danach auch für mich da" sagte ich leise und sah ihm in die AUgen

Schmunzelnd schüttelte er den Kopf. Irgendwie kam ihm ihre Formulierung doch etwas dramatisch vor und ihr beinahe besorgter Blick half dabei nicht unbedingt.
„Alles bestens, danke.“
Mittlerweile hatte sich die Schlange vor ihm schon deutlich verkürzt und erklärte der untersetzte Zauberer dem Kobold vor sich gerade, dass man irgendeinen Fehler gemacht habe und er doch nie so viel Geld aus seinem Verliess genommen hatte. Der Kobold versicherte ihm natürlich, dass das nicht der Fall sein könne. Natürlich nicht, Kobolde machten doch kein Fehler. Amüsiert beobachtete er die Beiden aus den Augenwinkeln und hoffte, dass die Sache bald geklärt wäre.

Ich sah ihn an "Naja aber wenn du reden willst bin ich trotzdem für dich da auch in der Schule" ich lächelte leicht, irgendwie, ich wusste nicht mal wie ich darauf kam aber irgendwie kam es mir so vor als hätte er etwas von meiner Mutter,manchmal dachte ich sogar er würde wie mein Vater sein aber das war nicht möglich dann wäre er doch mein älterer Bruder und das konnte nicht sein er kannte seine Eltern schließlich,oder er war nur bei ihnen aufgewachsen "Euan kann ich dich mal was fragen?" fragte ich leise und sah auf den Boden,das war eine vollkommen idiotische Idee das er mit mir verwandt war auch wenn wir uns schon sehr ähnlich sahen,dunkle haare, ähnliche Gesichtszüge.

Euan nickte nur und beobachtete während den kurzen, folgenden Momenten der Stille das Gespräch zwischen dem Kobold und dem Zauberer.
Das konstante Murmeln aller Stimmen, die sich in diesem Raum aufhielten war nicht besonders laut, aber wäre Karolinas Frage trotzdem beinahe darin untergegangen. Etwas, das bei ihr mehr als unüblich war.
„Sicher, worum geht’s?“, antwortete er beinahe übertrieben freundlich und wandte seinen Blick vom immer lauter werdenden kleinen Zauberer, der noch immer vor dem Schalter stand, ab. Die Ravenenclaw hatte einen ernsteren Ton angenommen und schaute zu Boden. Etwas, das nicht unbedingt typisch für sie war und daher etwas Sorge in ihm aufflackern liess. Zwar schien sie sich nur nicht ganz zu trauen, ihre Frage zu stellen und schien es nicht so, als ob es etwas wirklich Ernstes wäre, aber war er sich da nicht ganz so sicher.

"Also...es ist nur...in letzer Zeit fallen mir so Sachen auf...Naja...ich denke mir kann es vielleicht sein....nur so irgendwie ganz entfernt....Euan...ich es ....kann es sein das wir verwandt sind?" fragte ich und sah schüchtern auf,ich hatte Angst vor der Frage. Was wenn er mein älterer Bruder war,ich sah ihn an und versuchte zu lächeln. "Irgendwie ist es... ich weiß nicht es ist doof ich weiß so klingt das sicher auch..:"

Karolina brauchte eine ganze Weile und kaum einen vollständigen Satz, bis sie los geworden war, was ihr auf dem Herzen lag und am Schluss konnte er ein kurzes Auflachen nur knapp verkneifen. Die Frage kam einfach nur so unerwartet und irgendwie wäre er auch sonst nie auf so etwas gekommen. Aber wahrscheinlich war die Idee für Karolina gar nicht so abwegig.
„Wer weiss, schliesslich kenne ich meine Familie nicht weiter als meine Grosseltern. Du könntest also die Ur-ur-ur-Enkelin der Schwester meiner Ur-ur-Grossmutter sein, ohne dass ich je was davon mitbekommen hätte.“, meinte er zunächst scherzhaft, bevor er etwas ernster wurde. Schliesslich schien es eigentlich eine ziemlich ernst gemeinte Frage gewesen zu sein. „Aber nein, soweit ich weiss sind wir nicht verwandt und wenn, dann so wenig, dass es wohl nicht wirklich einen Unterschied machen würde. Wie kommst du überhaupt auf sowas?“

"Ich habe einen Brief gefunden in dem meine mutter an einen älteren Bruder für mich.....Naja also sie sagt darin das ich einen älteren Bruder habe Euan...er wäre verschollen...sie ja er..ich weis ja nicht was...wenn...naja also noch was ich habe dir ein Haar abgeschneite. also abgeschnitten...und eingeschickt...bei so nem Muggleinstitut und...im Ergebnis....." ich wurde rot und sah den Boden an ich war schüchtern.

Während Karolina stockend weitersprach musterte er sie stirnrunzelnd. Sowas hörte man schliesslich nicht alle Tage. Zwar merkte er bald schon, woraus die Kleine hinaus wollte, aber irgendwie schien ihm das auch immer absurder. Aber wahrscheinlich sah sowas ganz anders aus, wenn man seine Familie nicht kannte, wie es Karolina tat.
Karolina stockte erneut, kurz bevor sie zum Punkt kam und bevor sie zu Boden sah, sah er wie ihr das Blut in den Kopf stieg.
„Und?“, fragte er nach einer kurzen Stille, um die Ravenclaw dazu zu bringen weiterzusprechen. Irgendwie war er sich nicht ganz sicher, was er von der ganzen Sache halten sollte.

"Unsere Verwandschafft....besteht...du bist mein Bruder das ist zu 99.99% bewiesen" ich sah ihn auf und nahm den Brief aus meiner kleinen Handtasche. Dort stand genau das darin das er und ich sicher verwandt waren und keine zweifel Bestanden. Ich sah auf und schluckte leicht...ich wusste das wir uns sehr ähnlich waren,wir waren ins gleiche Haus gekommen und der Sprechende Hut hatte etwas von besondere überraschungen gesagt.

Wortlos nahm Euan das Blatt entgegen, welches ihm Karolina da hinhielt und überflog es. Erst ein erstes Mal. Dann ein zweites Mal und erst als sein Blick dreimal über das Papier geflogen war, antwortete er. Oder eher wollte er antworten, denn öffnete sich sein Mund kurz, aber merkte er schnell, dass er nichts zu sagen hatte und schloss ihn wieder. Was antwortete man schliesslich auf sowas?
Er wusste schliesslich, wer zu seiner Familie gehörte und wer nicht und die Fakten standen nunmal so, dass Karolina schlicht kein Teil davon war. Sie war es seit über dreissig Jahren nicht gewesen, also wieso sollte sie jetzt damit anfangen? Und selbst wenn, würde es schlicht keinen Sinn ergeben. Kurz schüttelte er unmerklich den Kopf um seine Gedanken etwas zu ordnen – ziemlich erfolglos.
Sein Gehirn startete einen zweiten wagemutigen Versuch, etwas zu antworten und schaffte es sogar nach einer kurzen Weile. „Naja, also.. Technisch gesehen steht nur, dass wir verwandt sind.“, meinte er nüchtern. Er war sich nämlich nicht ganz sicher, wie seine Reaktion darauf aussehen sollte. Er wusste auch nicht, wie sie nicht aussehen sollte. Im Nachhinein betrachtet, war er sich aber ziemlich sicher, dass seine Antwort nicht unbedingt die Optimalste gewesen war.
Stumm faltete er das Blatt wieder und hielt es der Ravenclaw wieder hin, damit sie es wieder in ihrer Tasche verstauen konnte, ohne dass er es wirklich beabsichtigte.

Ich nahm das Blatt und spürte wie mir die Tränen in die Augen traten "Schon okay...ich glaube ich sollte gehen ist ja nicht so das ich mir nie etwas mehr gewünscht hätte als einen aus meiner Familie kennen zu lernen" Ich stopfte das Blatt in meine Tasche und ging von ihm weg ich zwang mich nicht zu rennen,das würde sehr blöde kommen. Ich versuchte auch nicht zu weinen aber das gelang mir nicht mir liefen die Tränen über die Wange,ich öffnete die Tür und knallte sie hinter mir wieder zu.

[TBC: Irgendwo hin o.O ]

Erst als Karolina das Blatt enttäuscht aus seinen Händen nahm, merkte er wirklich, dass er es ihr zurückgegeben hatte und hätte er sich im selben Augenblick am liebsten selbst verflucht. Er wollte noch etwas sagen, um die Situation zu retten, aber Karolina hatte sich schon umgedreht und ging Richtung Tür. Er Idiot.
Kurz nahm er den missbilligenden Blick einer alten Dame wahr, die hinter ihm gestanden hatte und das Ganze scheinbar interessiert verfolgte. Am liebsten hätte er sie angefahren, dass sie sich doch gefälligst um ihren eigenen Kram kümmern sollte, aber blieb ihm nicht wirklich die Zeit dazu, denn war Karolina schon zur Tür raus. Kurz zögerte er und fragte sich, ob es nicht besser wäre, die Kleine für einen Moment allein zu lassen, aber entschied er sich schnell dagegen und hastete ihr nach.
Er hoffte nur, dass sie im Schülergetümmel, welches draussen herrschte, nicht verschwunden war.

[TBC: Wo Karolina halt als nächstes auftaucht]